Sonntag, 26. Oktober 2014

Das Lebensgefühl und die Faszination des Reisens ... Eintauchen in magische Momente

Sie steht bevor ... die Zeit der Abreise und ich kann es kaum mehr abwarten.
Immer wieder verbringe ich gerne Zeit mit meinen Bildern und es geht mir gut damit.
Es ist, als gingen die Energien dieser magischen Momente, die ich auf unserer Reise an so vielen wunderschönen Orten erleben durfte, direkt wieder auf mich über ... und Freude im Hier und Jetzt breitet sich aus.

Heute möchte ich dieses schöne Gefühl mit Euch teilen, bevor die Magie des Neuen wieder ihren Platz einnimmt, mich trägt und inspiriert.
Recht früh auf unserer Erkundung Portugals ist uns ein wunderschöner Platz begegnet. Es ist der nordwestlichste Strand der Algarve, nur wenige Meter weiter nördlich beginnt das Alentejo.
Es bot sich ein grandiosen Ausblick auf das Meer und tags wie nachts schallte das Tosen der Atlantikbrandung zu uns herüber. Wir haben viele Tage dort verbracht, nur wenige Menschen gesehen, herrliche Spaziergänge über die Klippen gemacht und einfach nur unser Sein und
die Freude über unser Reiseglück genossen.

die Mündung des 'Ribeira de Seixe'
und unser Commander
Besonders der Blick von der gegenüberliegenden Steilküste auf den glitzernden Fluss, das so ursprüngliche und wunderschön auf der Landspitze gelegene weiße Örtchen Odeceixe und die gleichmäßig hereinrollenden Wellen hatte eine ganz besondere Magie. Einem jeden naturverbundenen Menschen, der Portugal besuchen möchte, lege ich dieses Fleckchen Erde besonders ans Herz.

Blick von oben auf die Mündungsschleife des Seixe
und das weiße Städtchen Odeceixe


märchenhaft liegt er da, der Arade Stausee

Wirklich nie zuvor in meinem Leben habe ich eine so unvergleichliche Stille erfahren wie am Barragem do Arade. Dieses vorher unbekannte Gefühl hat sich in jede Zelle und tief in meine Seele eingeprägt und ich weiß, ich möchte es unbedingt wieder erleben.
Dieser besondere Ort der Ruhe liegt im Landesinneren der Algarve, scheinbar mitten im Nirgendwo, zwischen dem bezaubernden Silves mit seiner maurischen Burg aus rotem Sandstein und dem heiligen Sao Bartolomeo de Messines, wo der Besucher echtes portugiesisches ländliches Alltagsleben erfahren kann.
Keine grossen Strassen, nur schmale Wege durchziehen entspannt die Gegend und führen Dich direkt ... zu Dir. So schien es mir, als unterstütze dieser faszinierende Ort der Kraft und der Magie die Reise nach innen, indem er einfach nur "ist". Keine Ablenkung, keine Zerstreuung, kein Lärm, der die Nerven strapaziert und Dich im Außen hält.
Eine spiegelnde Wasseroberfläche, Himmel und Erde scheinen sich hier in herrlichen Farben zu vereinen ... 

ein traumhafter Ort der Stille


Raum für Intuition und Ideen, die sich einfach so "bemerkbar" machen können, und ich stellte mir zum Beispiel vor, wie es wäre, das Leben eines Schriftstellers zu führen ...
Ganz bei sich sein und zufrieden mit dem, was ist und aus der inneren Quelle sprudeln die Einfälle und Erfindungen ...
Es ist der Raum und die Zeit, wo Wunder geschehen.
Dieser besonderen Plätze gibt es so viele auf  unseren und auch auf Euren Wegen und sie "zeigen" sich dem, der offen für ihre Sprache und ihre Signale ist. Und das nicht nur als ein Punkt auf einer Landkarte, oder einer, der vielleicht sogar in einem bunt bebilderten Reiseführer explizit empfohlen wird ... Sondern als ein ganz besonderer Raum, der Dich und Deine Seele erreicht, Dich anspricht und bereichert.

Genau diese Gedanken lassen mich die Faszination des Unterwegs Sein spüren, warum es so eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Shogun und mich ausübt ...
Reisen ist wie eine Aufforderung an das Leben, sich mit Dir zu verbünden, zu brennen für den Augenblick, der sich immer wieder neu vor Dir ausbreitet wie ein endloser weicher Teppich oder eine taubenetzte Wiese an einem nebligen Novembermorgen, die Du unbedingt barfuß betreten möchtest ...


Ferragudo, das kleine, sehr ursprünglich gebliebene Fischerörtchen am Mündungsufer des Rio Arade hielt diese magischen Momente für mich bereit.
Das sanfte, beruhigende Schaukeln der Boote auf dem Wasser, die herrlichen Sonnenauf- und Untergänge, die so selbstverständlich wiederkehrten und die Welt in märchenhaftes Licht tauchten.
Besonders der frühe Morgen war dort meine Zeit; aufwachen, hinausgehen mit Hund und Kamera und einfach nur diese Stimmung in mich aufnehmen.
Auch Shogun hat auf seine Weise eine besondere Beziehung zu dem Örtchen aufgebaut ... Er empfand die Tatsache, daß Ferragudo trotz seiner geographischen Lage diese Ruhe und Ursprünglichkeit bewahrt hat, als sehr außergewöhnlich.
Denn vis a vis, direkt auf der anderen Seite des Mündungsufers liegt, die quirlige und geschäftige Stadt Portimao, ein touristisches Zentrum der westlichen Algarve. Stehe ich also am Ufer, kann ich allein durch die Veränderung meiner Blickrichtung zwei völlig konträre Eindrücke auf mich wirken lassen. Hat ja auch etwas philosophisches, denn allein meine Einstellung zu den Dingen und Situationen bedingt meine Welt und meine Wahrnehmung.

 der Moment, bevor die Sonne den Tag begrüsst
das Fischerdorf erwacht ...
... und geht zur Ruhe
ich weiß genau, diese entspannte Stimmung,
 es war ein Sonntagnachmittag ...


seht Ihr es in diesen Bildern ...
mein Licht des Südens ?



Dieses Leuchten ist so besonders für mich, ist Träger meiner Inspiration und Bote des Vertrauens
in den Lauf der Welt.
Wenn wir uns ihm öffnen, kann es den Brunnen in uns nähren, der immerzu übersprudeln will vor Glück. Das ist es, was für mich zu dem Lebensgefühl "Reisen" untrennbar dazu gehört: Daß ich so viel mehr über mich herausfinde. Was mir für mein Leben wichtig ist und was ich nicht brauche um glücklich und zufrieden zu sein, mit dem was ist. Daß Eintauchen in den Moment und wahrnehmen, was er mir zu geben hat, nicht aufzuwiegen ist mit allem Gold der Welt und genau diese Freude steht uns unerschöpflich zur Verfügung. Auf der Webseite eines Naturfotografen habe ich gestern einen Satz gelesen, der mich sehr angesprochen hat und der ein schönes Schlusswort dieser Zeilen bilden kann.
Er sagte, das Schöne an seiner Arbeit sei:
"daß ich mit der Natur keinen Termin vereinbaren muß"



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