Mittwoch, 28. Mai 2014

wieder ans Meer ... die Bretagne




Wir wollen wieder ans Meer und folgen der Atlantikküste gen Norden. Unser Ziel ist die Südbretagne...

ein fleißiger Muschelsucher bei der Arbeit


Wir kennen Sie beide aus Jugendtagen und jeder hat seine Erinnerungen an diese große Halbinsel im äußersten Westen des europäischen Festlandes im Gepäck.
Die Gallier haben sie Aremorica (bret. Arvorig) genannt, was so viel bedeutet wie „Land am Meer“, denn sie ist im Süden, Westen und Norden vom Atlantik umgeben. Also viel MEER...


ein glücklicher Shogun


diese Schnecken waren lustig anzusehen,
denn sie waren alle in Bewegung
Es empfangen uns die charakteristischen Farben der Bretagne und die, 
durch aufgefalteten Granit, typisch zerklüftete Küstenlinie. 
Wir geniessen die ursprüngliche Natur, den Geruch von Algen und Tang und die Brandung.




Ein prähistorisches Zeugnis aus der Jungsteinzeit, also vor 7000 - 4000 Jahren, legen die bretonischen Menhire und Dolmen ab, die ich in Carnac und Umgebung auch gerne noch einmal besuchen wollte.
Die Bestimmung des Alters der Steine mithilfe der Radiocarbonmethode 
ist die eine, die wissenschaftliche Seite, aber der kulturelle Hintergrund 
der Errichtung dieser Monumente, 
der Bearbeitung und vor allem des Transportes.... 
läßt viel Raum für Interpretationen und auch für unsere Fantasie. 
Der größte bekannte Menhir ist 21m hoch und wiegt ca 280 t, 
das wäre auch für die heutige Technik eine echte Herausforderung.

Für mich ist die Stimmung im Umfeld der Steinalleen von Carnac eine besondere, 
sie haben etwas Beruhigendes und üben zugleich eine geheimnisvolle, 
fast mystische Anziehungskraft auf mich aus ...

mehrere Kilometer ziehen sich die Steinreihen
durch die Heidelandschaft



einer der kleineren Grabhügel






Unweit der alignements von Carnac finden wir das ehrwürdige Abbaye von Kergonan, 
Heimstätte eines bretonischen Benediktinerordens.
Auch die Klöster in der Bretagne umweht ein Hauch von Mystik,
und es macht Freude, sie anzuschauen,
obwohl wir beide alles andere sind als Jäger touristischer Sehenswürdigkeiten. 
Sie sind so unaufdringlich schön und strahlen, trotz ihrer immensen Grösse,
Ruhe und vielleicht gar Güte aus.

Abbaye Saint Michel de Kergonan bei Carnac


der imposante Westflügel des Klosters
die Einfahrt ist wie für den Commander gemacht








Die Küste und das Meer rufen uns wieder und wir erkunden die Presqu' ile de Quiberon.
Der Tourismus hat die kleine "Fast-Insel" nahezu vollständig erobert,
aber wir finden unsere abgeschiedenen Plätzchen und
die Nähe zur Natur, die wir suchen, auch hier.
Mir hat es dort gut gefallen, und die folgenden Bilder lassen euch ahnen, warum ...


Berauschende Sonnenuntergänge an den langen weißen Sandstränden der Westküste, 
immer wieder ein beeindruckender Moment zum Innehalten und der 
Verbundenheit mit der Natur für uns.






Auf dem schmalen Landstreifen der Presqu'ile habe ich, ein wenig versteckt, dieses,
wenn auch schon etwas betagte, so doch wunderschöne Hotel mit dem
klingenden Namen "Des deux Mers" aufgespürt. 
Kein anderer Name könnte passender sein für dieses Bauwerk, das sich in seiner einfachen 
und natürlichen Schönheit so perfekt in die Landschaft einfügt. 
Liegt es doch tatsächlich genau zwischen den beiden Stränden an der Ost- und Westküste. 
Und somit ebenso "zwischen" Sonnenauf- und Untergang ... Welch ein wunderbarer Platz für ein Hotel, und dieses hat einen ganz besonderen Charme für mich.

das "Grand Hotel des deux Mers"


der Morgen erwacht über dem Wintergarten ...
fast ist es, als höre man das Frühstücksgeschirr klappern

aus diesem Fenster geht der Blick auf zwei Seiten über das Meer ...


vor der Haustür des Hotels ...
die Presqu'ile ist ein Paradies für Kitesurfer

einer der schönen Leuchttürme von Quiberon
le Chateau Turpault in Quiberon,
ein beliebtes Postkartenmotiv
Küstenabschnitt mit Steilklippen und
eine Ruine in begehrter Lage








 

die Südbretagne




ein Segler in der schon tiefer stehenden Sonne

herrlich ... die Küste im Sonnenuntergang



Unser Weg führt uns weiter, durch das Landesinnere der Bretagne Richtung Nordküste.
Es ist schön hier, nur fühlen wir beide, wie sehr sich die 'Cote Sauvage', die wilde und ursprüngliche Seite der Bretagne in den letzten 20 Jahren gewandelt hat.
Diese Gegend ist als Urlaubsziel immer beliebter geworden und so wirkt es an vielen Stellen touristisch aufbereitet und hat ein wenig an Natürlichkeit verloren. Das ist schade, aber auch verständlich, denn vieles dient dem Schutze der Küstenvegetation und der Tiere. Und wenn es gelingt, die Schilder und Zäune auszublenden, und in die reine Wahrnehmung der Natur zu gehen ... ist und bleibt die Bretagne ein wunderschönes Fleckchen Erde.








Donnerstag, 22. Mai 2014

douce France...

... chere pays de mon enfance ...
Ein Kind war ich zwar nicht mehr, eher ein Teenager, als ich in meiner Jugend einige Jahre in Frankreich gelebt habe, aber ich erinnere mich an diese Zeit sehr oft und gerne. Sie war reich an Erfahrungen und hat mir meine Kenntnisse der französischen Sprache beschert, die es soviel leichter machen, tiefer in die Geheimnisse eines Landes und der Menschen einzutauchen.
Daher freute ich mich besonders auf unsere Route durch Frankreich, und es fiel mir nicht ganz so schwer, Spanien zurückzulassen.
Der Golf von Biscaya liegt im äußersten Norden der iberischen Halbinsel und dort, kurz hinter San Sebastian, überquerten wir den spanisch-französischen Grenzfluss, der hier Bidasoa Ibaia und dort La Bidassoa heißt.
Wir folgten über Biarritz dem Verlauf der Atlantikküste gen Norden und tauschten dann die Brandung des Ozeans gegen das lauschige Ufer eines Sees in der Gascogne.
Ruhig und idyllisch war es dort.




Nur ein leichtes Kräuseln ist auf der Oberfläche des Sees zu erkennen, nicht der Hauch eines Windes weht und so können Bäume und Wolken sich wie in einem Spiegel betrachten...

Spieglein, Spieglein...
in dem beschaulichen kleinen Hafen warten die Boote noch
auf die erste Ausfahrt des Frühlings


Es sind nur wenige Kilometer, welche die beiden Länder hier trennen und doch mutet es schon so anders an. Wir beginnen, uns einzufühlen in das Land des savoir vivre.
In der Region um Bordeaux erleben wir herrliche Landschaft, die von Weinstöcken und Weingütern geprägt ist, welche sich gerne den klingenden Beinamen 'Chateau' geben, und in Blayle, am imposant großen und breiten Mündungstrichter der Gironde finde ich genau das Frankreich, das ich liebe...

entre...und spüre französisches Lebensgefühl


Das kann nur Frankreich .... finde ich und gerate immer wieder ins Schwärmen bei diesen Anblicken. Shogun meint ja, ich hätte eine dunkel-rosarote Brille auf, aber so ist es nun mal bei mir :)



                                                                                                       











Blayle ist ein pittoreskes Städtchen und hat für Besucher durch seine inzwischen von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Zitadelle aus dem 17.Jahrhundert auch eine besondere Anziehungskraft. Diese ist wahrlich sehenswert, aber mich haben mehr die 'Kleinigkeiten' begeistert.


die Ruhe am frühen Morgen, bevor der Markt beginnt

über den Dächern von Blayle
Nico vor geschichtsträchtiger Kulisse, die ihn wenig interessiert

            Die Porte Dauphine  Shogun erklimmt den imposanten Aufgang zur Zitadelle




ein militärische Befestigungssystem


das Ufer der Gironde mit Zitadelle im sanften Abendlicht


Sonnenuntergang am Steg

Unsere Reise durch Frankreich geht weiter, freut Euch mit mir auf weitere Impressionen!

Dienstag, 20. Mai 2014

nordspanische Impressionen

Wer Portugal auf dem Landwege verlässt, betritt spanischen Boden. Wir hatten uns für die Nordatlantikroute entschieden, um den großen Touristenströmen an der Südküste zu entgehen. Der Süden ist aufgrund der angenehmeren klimatischen Bedingungen deutlich beliebter, aber wir haben der Region Kantabrien eine Chance gegeben und dort im Norden die klare, teilweise etwas raue Seite von Spanien schätzen gelernt. Diese Gegend wird zu Recht 'das grüne Spanien' genannt.

eine typische nordspanische Küstenlandschaft bei Llanes




das Blau des Meeres scheint in den Himmel überzugehen


in diese kleine Bucht blickten
 wir von unserem Schlafplatz hinunter

                  






Hier fanden wir auch seltsam interessant
anmutende Steinformationen, geformt von der Kraft des Meeres. Der Fantasie sind, ähnlich wie bei der Deutung von Wolkenbildern, keine Grenzen gesetzt...



 



 Viele Flussmündungen prägen auch hier an der Küste das Bild und haben den Orten mit ihren kleinen Häfen und Brücken das charakteristische Flair gegeben.
   Die zum Meer hin sanft auslaufenden Höhenzüge lassen malerische Anblicke entstehen,   
welche das Auge einladen, den Blick schweifen zu lassen.
Klare, angenehme Farben und deutlich ist zu sehen, daß der Frühling noch nicht so weit vorangeschritten ist wie an der Algarve.
Wir befinden uns rund 1500 km weiter nördlich.


der malerische Ausblick auf Ribadeo



Für mich sehr besonders war der Anblick der Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln im Landesinneren, die sich majestätisch im Hintergrund abzeichnen.
Auch dies ein Zeichen für uns, daß der Winter erst langsam auf dem Rückzug ist.
Die Spanier haben hier in dieser wunderbar ursprünglichen Umgebung
vielfach Naturparks eingerichtet.
Einer von ihnen schützt die imposanten Picos von Europa.
Hier befinden sich auf einer vergleichsweise kleinen Fläche von 64660 Hektar etwa 200 Gipfel über 2000 m Höhe. Interessant ist auch, daß bedrohte Tierarten wie der iberische Wolf oder der Braunbär hier eine Heimat gefunden haben und seit 2003 ist der Nationalpark Picos de Europa ein durch die Unesco ausgewiesenes Biosphärenreservat.

die Picos de Europa

es erinnert mich an ein altes Gemälde:
das Abendlicht über den Gipfeln

Die Küstenstadt Comillas ist wirklich eine Reise wert, sie wird Stadt des Modernisme genannt. Ende des 19.Jahrhunderts war sie Sommerresidenz des spanischen Königspaares und etwas von dem mondänen Hauch aus diesen Zeiten ist geblieben. 
Auch beherbergt sie die katholische Universität, Sitz des Internationalen Zentrums für Höhere Studien der Spanischen Sprache, das zur weltweiten Referenz auf dem Gebiet des Erlernens und der Förderung der spanischen Sprache werden möchte.

hier versteckt sich die imposante Universität

unser romantisches Plätzchen direkt an der Strandpromenade
 von Comillas bei Sonnenaufgang

dieses verwunschen wirkende Haus am Ortsrand
und die schneebedeckten Gipfel
ergeben die besondere Stimmung in diesem Bild

die Ausstrahlung des Hauses hat mich besonders angezogen

Palacio Sobrellano, ein architektonisches Meisterwerk

und absolut stimmig in direkter Nähe
dieses wunderschöne Panteon





die fleißige Fischersfrau erwartet
den frischen Fang der Nacht

   




Comillas erwacht


Zwischen Ubiarco und Tagle haben wir einen Platz an der Küste gefunden, den Shogun als einen Traumplatz in seinem persönlichen Speicher vermerkt hat.
Wo genau.... :-)) bleibt unser Geheimnis.
Hier seht ihr den märchenhaften Ausblick von dieser Stelle kurz vor Sonnenaufgang.
 Die Berge und das Meer vereinen sich zu einem Kunstwerk, es war wunderbar einsam, nur das Rauschen der Brandung und die Stimmen der Möven waren zu hören.



Die Landschaft erinnerte uns hier in ihrer Schönheit an die irische Küste.

auch für Nico ein Lieblingsplatz,
er liebt diese Freiheit und die Weite

Wer südlich von Santander die Küstenautobahn verlässt, findet einen weiteren Nationalpark, den Parque Natural Macizo de Pena Cabarga.
Hier ist bei Cabarceno ein wirklich schöner Übernachtungsplatz für Wohnmobile eingerichtet, eingebettet in ursprüngliche Natur und direkt an einem kleinen See gelegen.



traumhafte Ruhe
Morgennebel steigt auf nach einer kalten Aprilnacht
 mit Bodenfrost

der Nebel beginnt der Sonne zu weichen

Das Besondere in diesem Naturpark sind die außergewöhnlichen Nachbarn.
Hier findet man etwa hundert Tierarten, sie stammen von allen fünf Kontinenten und leben in groß angelegten Gehegen mit möglichst naturnaher und artgerechter Gestaltung. So ergibt sich für den Besucher durch die weitläufigen Gehege mit Bergen, Schluchten und friedvollen Seen der Eindruck der Halbfreiheit.








  
kein 'Torro', aber typisch Spanien :-)
 Für uns schließt sich ein schönes Kapitel Spanien erst einmal hier, aber wir werden in der Zukunft sicher weitere Erfahrungen in diesem abwechslungsreichen Land sammeln.